Mittwoch, 14. Oktober 2020

It was always you

Hallo Bücherträumer!

Ich habe in den letzten Tagen das Buch "It was always you" von Nikola Hotel überall auf Instagram gesehen und deshalb habe ich beschlossen, es auch lesen zu müssen. Kurz darauf habe ich es mir bestellt und in wenigen Tagen verschlungen.
Dieses Buch möchte ich heute gerne besprechen.
Viel Spaß beim Lesen!
LG Eva


Autorin: Nikola Hotel

Verlag: KYSS Verlag

Preis: 12,99 EUR [DE; Paperback]

ISBN: 978-3-499-00314-1
 
Seitenanzahl: 448
 
Mit Illustrationen von Carolin Maguina
 
Genre: New Adult





Der Inhalt:

Sie wollte niemals zurückkehren. Er wollte sie nie gehenlassen …
Vier Jahre ist es her, dass Ivy alles verlor. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter hat ihr Stiefvater sie ins Internat abgeschoben, weil sie sich ständig mit ihrem älteren Stiefbruder Asher stritt. Doch in diesem Sommer will ihr Stiefvater sie plötzlich unbedingt sehen und ruft sie zurück nach Hause – auf eine Insel an der Küste von New Hampshire. Dort trifft sie auch Asher wieder. Immer noch unausstehlich. Immer noch kompliziert. Und immer noch viel zu gut aussehend. Verdammt. Das Wiedersehen setzt ihr viel mehr zu, als sie erwartet hätte. Doch als Ivy erfährt, warum sie zurückkehren sollte, droht ihre Welt vollkommen auseinanderzubrechen …

Das Cover:


Das Cover ist für jeden Buchmensch ein Traum. Türkis im Hintergrund und nach oben hin mit mehr und mehr goldenen Sprenklern verziehrt. Der Titel ist der Hingucker des Buches. Die Gold-Glitzerne Schrift zieht alle Blicke auf sich und die geschwungenen Buchstaben wirken so harmonisch. Ich finde das Cover ist extrem gut gelungen.


Die Charaktere:


Die Hauptcharaktere in diesem Roman sind Ivy und Asher.

Ivy ist 19 Jahre alt, als die Geschichte erzählt wird. Ivy ist ein Charakter, der es jedem Recht machen möchte. Sie ist glücklich, wenn andere glücklich und zufrieden sind. Sie nimmt Last auf sich, auch wenn sie es nicht möchte. Sie schafft es selten, mal "Nein" zu sagen wenn sie es möchte, und gerade in ihrer Stieffamilie stellt sie sich und ihre eigenen Interessen hinten an, weil sie das Gefühl hat, ihnen nicht Willkommen zu sein und deshalb möchte sie so wenig Probleme verursachen wie möglich.
Die dicke Kreditkarte ihres Stiefvaters rührt sie nur sehr selten an und sie hat durch ihre vier Jahre in New York gelernt, mit wenig auszukommen.
An sich ist Ivy eine sympathische Person und in einigen Verhaltensweisen konnte ich mich auch wiederfinden. An manchen Stellen fand ich sie aber auch nervig. Gerade am Anfang bin ich deshalb nicht sofort mit ihr warm geworden. So ab hundert Seiten gings dann aber und nur hier und da konnte ich Handlungen von ihr nicht nachvollziehen.

Asher ist Ivys Stiefbruder und 6 Jahre älter als sie. Er hat als älterster Sohn die Pflicht, die Familienfirma eines Tages weiterzuführen und deshalb ist er aktuell Mitarbeiter in der Firma.
Asher denkt, er lebt umweltbewusst. Er ist seit längerem Vegetarier, fährt ein Tesla E-Auto und setzt sich in der Firma dafür ein, auf tierische Rohstoffe in den Produkten komplett zu verzischten und stattdessen komplett auf pflanzliche Zusatzstoffe umzusteigen, ebenso wie er seine Abneigung von Tierversuchen sehr deutlich darstellt. Dennoch denkt er sich desöfteren: Einmal fliegen kann doch nicht schaden...
Schon am Anfang erfährt man, dass sich Asher und Ivy nicht gut verstehen und in der Vergangenheit etwas vorgefallen sein muss, dass sie sich derart anfeinden. 
Also mit Asher konnte ich nichts anfangen, ich fand ihn kindisch, lästig und sprunghaft aber dazu gleich mehr.

Meine Meinung:


Meine Meinung zu dem Buch ist eher negativ.

Erstmal zu dem positiven:

Der Schreibstil war gelungen. Er war flüssig, authentisch und humorvoll geschrieben. Er war jetzt nicht außerordenlich besonders, was er aber hier auch nicht sein muss. Ich fand ihn komplett angemessen und so, dass man schnell durch die Seiten fliegt.
Generell ist die Erzählweise und die Erzählart gut gelungen. Ich konnte mir die Landschaften und die Handlungen lebhaft vorstellen. Schreibtalent hat die Autorin definitv, das möchte ich in keinster Weise kritisieren.

Ansich hat mich die Ausgangssituation angesprochen und aus der hätte man sehr viel machen können, wenn man nur gewollt hätte. Mädchen, das ihre Mutter früh verloren hat, direkt danach von der Stieffamilie abgeschoben wurde und schließlich nach Jahren der Kontaktlosigkeit wieder auf dem Anwesen steht. Man hätte da eine so gute Handlung stricken können. 
(Auch wenn ich persönlich es immer komisch finde, wenn sich Stiefgeschwister verlieben, aber na gut, macht was ihr wollt. )

Zuguterletzt muss ich auch zu geben, dass die Geschichte süchtig macht. Ich bin ehrlich: Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen und die Seiten wurden schneller umgeblättert, als man es sich vorstellen kann. Zum einen lag das natürlich an dem fabelhaften Schreibstil, aber ich war auch neugierig, wie am Ende alles zusammengeführt wird.

Von dem wurde ich dann leider unter anderem enttäuscht. Somit kommen wir jetzt zu den Punkten, die mir nicht so gut gefallen haben. An der Stelle nochmal: Meine Meinung ist rein subjektiv und es kann gut sein, dass ich in letzter Zeit einfach zu viel New Adult gelesen habe und das Genre mir mittlerweile weniger liegt und es jetzt eben dieses Buch getroffen hat.

Fangen wir mal damit an, dass mir die Charaktere zu eindimensional uns Stereotypisch waren. 
Ich hatte ständig das Gefühl, die Figuren gar nicht richtig zu kennen. Gerade bei New Adult finde ich es ultrawichtig starke und indivuduelle Persönlichkeiten zu haben, deren Entscheidungen auch nachvollziehbar sind und mit denen man auch mitfühlt, wenn etwas tragisches passiert.

Bei mir blieb beides leider aus. Ich konnte weder nachvollziehen, warum der Achso-Erwachsene Asher nach einer Gefühlsdusselei einen ganzen Bourbon austrinkt, obwohl er weiß, dass er danach in Lebensgefahr schweben könnte, noch blieb bei mir jedlicher Herzschmerz aus, und bei den Schicksalsschlägen konnte ich leider kein Mitgefühl empfinden.

Das lag aber auch daran, dass es eindeutig zu viele obeflächliche Schicksalsschläge gab, die nicht tiefgehenender thematisiert wurden. Es ist ja z.B. bekannt, dass die Mutter von Ivy vor einigen Jahren gestorben ist, aber bei mir löste es keinerlei Reaktion aus, weil ich die Mutter nicht kennengelernt habe und nicht wusste, wie eng die Beziehung der beiden ging. Und so ist es bei vielen Themen: Sie werden angerissen, jedoch wird nie tiefer gegraben, sodass bei mir keine Emotionen auftauchten, und das ist für New Adult schon schwach, denn dieses Genre lebt von Emotionen. Fallen die Emotionen bei New Adult weg, bleibt nur noch eine 08/15 Liebesgeschichte, wie sie in jedem Liebesroman auftaucht und es fehlt die Besonderheit, die dieses Buch von den 5000 anderen romantischen Büchern abhebt.

Die fehlende Einzigartigkeit wurde dafür versucht aufzuwerten, mit den Letter-Einträgen von Ivy in ihr "Sprüche-Buch" Hedwig. (WTF?? Welche 19- Jährige gibt seinem Tagebuch/Sprüchebuch einen Namen??) Aber auch diese fand ich echt nicht gut integriert. Man wirft hier mit völlig unpassenden Sprüchen umsich her, die so gezwungen in die Szene reingequetscht werden. Ich mag es ja lieber, wenn sich die Zitate/Sprüche aus den Büchern "ergeben". Wenn der Protagonist eine Lebensweisheit durch z.B. einen inneren Monolog wiedergibt. Dann wirkt das ganze viel eleganter und poetischer und weniger künstlich und unnatürlich.

Ich glaube ich werde dann langsam hier auch fertig mit dem Meckern. Hier und da hätte ich zwar noch kleine Kritikpunkte, aber das große schwerwiegende wurde schon angesprochen und mit den anderen kleinen Negativitäten kann man schon zurecht kommen, denn kein Buch ist natürlich perfekt.


Fazit:

Mein persönliches Fazit ist eindeutig: Mir hat es nicht gefallen, ich kann es euch nicht empfehlen und ich würde euch raten, ein anderes New Adult Buch zu lesen.

Dennoch gab es auch sehr viele positive Stimmen, die nicht ignoriert werden dürfen. Also wenn ihr meint, euch eure eigene Meinung darüber bilden zu wollen und es am Ende vielleicht euer Lieblingsbuch wird, dann freue ich mich für euch, dass ihr schöne Lesestunden hattet.
Jeder Mensch hat einen ganz persönlichen Geschmack und das ist auch gut so, sonst wäre die Welt langweilig.
Aber den zweiten Band werde ich mir definitv nicht antun. 
Vielleicht mal ein anderes Werk der Autorin, denn Schreibpotenzial ist ihr auf jedenfall gegeben.

Freitag, 2. Oktober 2020

Für uns macht das Universum überstunden

 Hallo Bücherträumer!

Das Buch "Für uns macht das Universum überstunden" habe ich vor ein paar Tagen im Urlaub beendet, deshalb möchte ich es euch hier vorstellen.

Viel Spaß beim Lesen!

LG Eva

 


Autorin: A. Meredith Walters

  Übersetzerin: Bettina Münch

 Verlag: dtv BOLD

Preis: 12,90 EUR [DE; Paperback] 

 ISBN: 978-3-423-23014-8

Seitenanzahl:396

 

 

 

 

 Der Inhalt:

 Ellie hat keine Zukunft und verdient es auch nicht anders: Als Jugendliche war sie mit ihrer Clique für den Brand im Haus ihres Mitschülers Flynn verantwortlich. Sie wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, Flynn verließ die Stadt. Doch jetzt, sechs Jahre später, taucht er wieder auf – Flynn, der Freak mit Asperger. Und Ellie muss sich eingestehen, dass da ihm gegenüber nicht nur Schuld ist, sondern so viel mehr. Sie ist in ihn verliebt. Und war es auch damals schon. Nur konnte sie vor ihrer Clique nicht zu ihm stehen. Als Flynn ihre Gefühle erwidert, muss Ellie sich fragen: Ist sie stark genug für diese Liebe?

 Quelle: dtv Verlag 

 

Das Cover:

 Das Cover finde ich wirklich sehr hübsch. Ich liebe die Farben und die Stimmung die dieses Bild transportiert. Das Titelbild stahlt eine solche Ruhe und Vollkommenheit. Man erwartet eine Liebesgeschichte, gut wenn man jetzt nach dem Cover gehen würde könnte man auch denken, dass es eine durchweg kitschige Liebesgeschichte sein könnte, aber durch den Klappentext wird schließlich deutlich, dass dieses Buch nicht so rosarot sein wird, wie das Cover.

Meine Neugier wurde dadurch definitv geweckt.

 

Die Charaktere:


"Ihr werdet mich hassen.
Ihr werdet meine Entscheidungen verabscheuen.
Ihr werdet mich nicht verstehen. 
[...]Aber ihn werdet ihr lieben."
[M. Walters; Seite 7]

Dies steht schon gleich auf der ersten Seite im Prolog und somit wird klar gestellt, dass Ellie absichtlich ein unsympatischer Charakter sein soll, dass es Sinn des Buches ist, sie nicht zu verstehen. 
Und das ist es, was die Figuren so realistisch macht.
Die Personen sind so gut herausgearbeitet, dass man sogar die abscheulichsten Personen irgendwie, irgendwo nachvollziehen kann - zumindest kann man verstehen warum sie so geworden sind.

Die Kapitel werden abwechselnd aus Ellies und Flynns Sicht erzählt, wobei Flynn immer aus der Vergangenheit berichtet und Ellie ausschießlich aus der Gegenwart.

Ellie ist die Zerstörung und ihr Leben ist ein einziges Chaos. Wie man aus dem Klappentext entnehmen kann ist sie für den Brand bei dem Haus ihres Mitschülers Flynn verantwortlich und musste dafür auch für einige Zeit ins Jugendgefängnis. In der Gegenwart ist sie Mitarbeiterin in einem sehr kleinen Tante-Emma Laden in ihrer kleinen, langweiligen, öden Kleinstadt. Und sie hat die Nase voll von ihrem unstrukurierten und unspektakulärem Leben. Sie hat zu viele Partys gesehen und hat schin zu viele Drogen konsumiert, sodasss sie beschließt ihrem Leben eine Wende zu geben und daraus etwas zu machen. Einer glücklichen Zukunft entgegen blicken zu können.

Flynn hat Asperger und deswegen ist es nicht ganz einfach mit ihm zu kommunizieren und er wird sehr oft von seinen Mitmenschen missverstanden. In der Vergangenheit auf der Highschools war er in der festen Rolle des Opfers, des gemobbten und in der Schublade des Nerds/Strebers/Freaks. 
Seine Leidenschaft gilt der Kunst. Ein typisches Merkmal von Asperger / Autismus ist ja, dass sich diese Menschen in einem  (Fach)Gebiet mit besonders großen Begeisterung dahintersehen. Sei es in Naturwissenschaften, Mathematik oder eben auch, wie hier, Kunst. 
Flynn ist ein Charakter denn man einfach gerne haben muss. 


Meine Meinung 


Meine Meinung zu dem Roman stand schon sehr früh fest: Ich liebe dieses Buch. Es hat soviel in sich und es spricht gesellschaftlich relevante Themen an. Dazu die Liebesgeschichte die hart und steinig ist aber man sofort spürt, dass sie sein muss. Das Ellie und Flynn zusammengehören.

Die Erzählung kommt unglaublich authentisch und realistisch herüber. Uns wird gezeigt wie schwer es ist, sich selber aus miesen Verhältnisen und die dadurch verknüpfen Freundschaften zu kämpfen und dabei wird nichts verschönert und selbst bei der Liebesgeschichte wird es nie kitschig, denn beide Protagonisten haben einen riesigen Rucksack zu schleppen.

Um die Welt glaubwürdiger erscheinen zulassen wurde auch die Wortwahl und die Umgangsweisen der Charaktere untereinander angepasst. Ellie und ihre Freunde sind dabei etwas roher zu einander. Ihre Sätze fallen desöfteren vulgärer aus und das ein oder andere Schimpfwort wird  verwendet. In den meisten Büchern gefällt mir eine anrüchige Wortwahl weniger, weil ich es so oft erfahren habe, dass sie so "erzwungen" war, um die Charaktere ausreißerisch darzustellen.
 Hier ist das nicht so. Die Sprache passt perfekt zur Umgebung und zur Authenitziät.

Ich fand es auchgroßartig, dass mal das Asperger-Syndrom in einem Jugendbuch thematisiert wird. Nicht gerade wenig Menschen haben Asperger und ich finde, dass mehr Menschen über das Thema aufgeklärt werden müssen. Dass ein Mensch mit Asperger nichts dafür kann, wenn er Ironie nicht verstehen kann, dass diese Menschen Zwänge haben und sie diese nicht abstellen können, den Routine ist das A&O, damit sie zurechtkommem. Aber trotzallem sind sie auch Menschen wie du und ich und nicht groß anders. Ich wünsche selber, dass ich darüber mehr erfahre
 
Daraus resultiert auch, dass in dem Buch das Thema Mobbing angesprochen werden muss. Flynn wird auf seiner neuen Schule schnell zum "Freak" und aufgrund seines Aspergers aufs Schlimmste gemobbt wird und Ellie trug in der Vergangenheit nicht gerade wenig dazu bei, dass es ihm so schlecht ging.
 

Das, was mir bei der Geschichte sofort aufgefallen ist, war die Stimmung. Sie ist wie die Ruhe vor dem Sturm. Sanft und Wild zu gleich. Ellie verkörpert das Chaos, die Zerstörrung, den Wirbelsturm. Flynn ist die Ordnung, das Licht, der Sichere Hafen. Für mich war das schon sehr früh spürbar. Nicht in jedem Buch kann ich die Stimmung erfassen, deshalb ist es für mich etwas ganz besonderes, so etwas zu fühlen. Es ist der Funke, der für mich ein exzellentes Buch ausmacht. Und dieser Funke ist hier bei mir übergesprungen. Und war ich dann erstmal in Fahrt zu lesen, wollte ich das Buch gernicht mehr weg lesen und habe gehofft, dass das Buch nie enden wird.
 
 

 Fazit:

 
Wenn ihr realistische Jugendbücher mögt, und euch rosa-rote-Eierkuchen-Freude auch mal auf die Nerven geht, kann ich euch nur zu diesem Buch raten.
Aber generell, auch wenn ihr vielleicht nicht die größten Fans von "Deepen" Büchern seid, würde ich euch empfehlen euch mal die ersten Seiten z.B. in der Buchhandlung durchzulesen, denn es ist großartig.