Heute möchte ich eine Buch-Dilogie rezensieren, die mich von der Qualität sehr überrascht hat. Beide Bücher waren deutlich besser als erwartet und haben mir persönlich richtig gut gefallen.
Autorin: Lara Holthaus
Sprache: Deutsch
Verlag: Carlsen Verlag/ Cove Verlag
Preis: 16€ pro Buch
ISBN: Band 1: 978-3-551-58539-4
Band 2: 978-3-551-58541-7
Seitenanzahl: Band 1: 432
Band 2: 464
Altersempfehlung: Ab 16 Jahren
Spice vorhanden: Ja
Klappentext (Band 1):
Liebling der High Society und IT-Girl – Livia weiß, wie sie sich in der Öffentlichkeit
bewegen muss und was von ihr erwartet wird. Ihre Follower lieben sie
und als Tochter des Bürgermeisters liegt ihr Wien zu Füßen. Niemand weiß
von ihrer Verletzlichkeit, niemand interessiert sich für das, was
hinter Livias Fassade steckt. Bis Nicolas, ihr neuer »Stiefbruder«, in
ihr Leben platzt. Attraktiv, arrogant und überheblich lässt er keine
Gelegenheit aus, sie demonstrativ zu demütigen. Und trotzdem fühlt sich
Livia zu ihm hingezogen. Ein gefährliches Spiel aus Anziehung, Ablehnung
und Verführung beginnt.
[Quelle: Thalia]
Ich stehe auf der Empore des Sapphire und fange die Bliche auf, die sich wieder und wieder zu mir nach oben schleichen
[Lara Holthaus, Vienna: Blindling Lights; S. 11]
Meine Meinung:
Als ich den ersten Band im
Buchladen sah, wurde mein Interesse geweckt, allerdings war ich
skeptisch, unter anderem weil Stiefgeschwister-Trope nicht mein Ding ist. Ich habe es zunächst noch nicht gekauft, aber ich habe es immer öfters gesehen und irgendwie
hat es zu mir gesprochen, sodass ich es mir dann noch holen musste. Ich
erwartete dann eine cute Abschalt-High-Society-Romance, die nicht viel
will mich aber gut unterhält.
Als ich dann zum Lesen begann, merkte ich schnell, dass dem nicht so war. Denn die Geschichte geht richtig tief. Sie hinterfrägt Handlungen und Motive der Charaktere gründlich. Das Innenleben unserer Protagonistin Livia Hohenburg, wird so ehrlich, tiefgründig und nachvollziehbar beschrieben.
Die angesehne junge Frau der High-Society, deren Mutter vor Kurzem abgehauen ist, findet sich in der Situation wieder, dass ihr Vater schon bald eine neue Frau kennengelernt hat und diese mit ihrem Sohn Nick bei den Hohenburgs einziehen wird. Auch wenn ich mich nicht mit ihr identifizieren konnte (weil ich einen komplett anderen Lebensstil habe), habe ich sie und ihre Problemlagen gut verstehen können.
Ich konnte ihren Schmerz, ihre Zerbrochenheit, ihre Hoffnung, ihre Hilfslosigkeit, ihre Freundschaft, ihre Einsamkeit, ihre Verliebtheit, ihre Leere fühlen.
Und das ist für mich das Ausschlaggebende an New Adult: Die Emotionen. Und wenn es eine Autorin schafft, diese Gefühle so anschaulich und nachfühlbar durch Handlungen und Worte zu schreiben, dann ist allein deswegen ein Roman ein Highlight für mich.
Aber dabei bleibt es nicht. Eine weitere große, positive, Auffälligkeit war die eloquente Sprache und Wortwahl, die den Romane etwas einmaliges verliehen haben. Die Geschichte ist voller Neologismen, die zum einen wunderschön sind, aber die auch so Sinn ergeben und die Gefühlswelt der Protagonistin auf den Punkt bringen und die Bücher somit einzigartig werden.
Dann ist jeder Satz voller Bedeutung und Relevanz, sodass bei mir als Leserin nie die Frage aufkam, warum die Szene so stattfindet oder das Gefühl aufkam, das Situationen beschrieben werden um den Roman zu strecken. Dadurch kam wiederum bei mir nie Langeweile beim Lesen auf, sodass ich durch die Seiten geflogen bin, ohne allerdings ein Wort oder Absätze zu überspringen (und das als Slow-Readerin).
Dazu beigetragen hat außer den Emotionen und der Sprache die Handlung. Der Roman hat mehrere Erzählstränge, die alle aber irgendwie verbunden sind und die Geschichte so lebendig wirken lassen und jeder einzelne faszinierend ist mitzuverfolgen und entsprechend auch immer etwas passiert (bspw. Das Verschwinden der Mutter, die Romance, die Lovestory zwischen Nebencharakteren, uvm.).
Die Dynamik zwischen den Hauptcharakteren bringt auch einiges an und zwischen Bauchkribbeln und Herzschmerz hervor. Eine Anziehung ist von Anfang an spürbar, aber die Umstände lassen eine Beziehung nicht zu. Beide kommen aus verschiedenen Welten, mit verschiedenen Perspektiven auf das Leben. Und gerade die Unterschiedlichkeit macht die Interaktion zwischen den beiden so spannend. Nick lässt sich von Livias Fassade nicht blenden und versteht, dass so viel mehr in ihr steckt, als Livia vorgibt.
Fazit:
Die Geschichte ist so viel mehr, als ich am Anfang glaubte. Mir wurden einige neue Perspektiven auf das Leben und Lebenssituationen aufgezeigt. Zudem wurde ich durch die Geschichte großartig unterhalten, sodass ich das Buch nicht mehr weg legen wollte. Ich kann es dir nur Empfehlen: Und solltest du auch skeptisch sein, wegen des Stiefgeschwister-Tropes: Ich kann versichern, dass es richtig gut umgesetzt ist; überhaupt nicht cringe oder weird.
Bewertung:
Band 1: 5/5⭐
Band 2: 4/5 ⭐
Die Dilogie insgesamt: 5/5⭐
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