Dienstag, 31. Mai 2022

Kompass ohne Norden

 Hey Bücherträumer!

Ich habe vor einigen Monaten das Buch "Kompass ohne Norden" von Neal Shustermannn gelesen und bin immer noch sehr eingenommen von der Geschichte, weshalb ich euch hier ein neues Lieblingsbuch von mir vorstellen möchte.

Viel Spaß beim Lesen!

LG Eva

Bild (c) privat | Cover (c) Hanser Verlag: Stefanie Schelleis

Autor: Neal Shusterman

Übersetzer: Ingo Herzke

Verlag: Hanser Verlag / dtv-Verlag

Preis: 19,00 EUR [DE, Hardcover]; 
           9, 95 EUR [DE, Taschenbuch]
 
ISBN: Hanser, Hardcover:    978-3-446-26046-7              
              dtv, Taschenbuch:    978-3-423-62719-1
 
Seitenanzahl: 352 (Hanser, Hardcover)
                       336 (dtv, Taschenbuch)
 
Empfohlen ab: 14 Jahre 



Der Inhalt:

Caden hält sich für einen normalen Jungen. Doch sein Verstand ist ein krankhafter Lügner, der sich auf fantastische Reisen begibt. Manchmal befindet Caden sich auf dem Weg zum tiefsten Punkt der Erde im Marianengraben, auf einem Schiff, auf dem die Zeit seitlich läuft wie eine Krabbe, verwittert von Millionen Fahrten, die bis in die finstere Vergangenheit zurückreichen. Und in der Realität lässt Cadens Verstand harmlose Dinge wie einen Gartenschlauch zur tödlichen Gefahr werden. Als die Grenze zwischen realer und fantastischer Welt verschwimmt, begreift Caden: In den Tagen der Bibel hätte er vermutlich als Prophet gegolten, doch heute lautet die Diagnose: Schizophrenie. [Quelle: Hanser Verlag]

 Das Cover:

Das Cover hat für mich weltklasse und setzt dem eh schon grandiosen Buch eine Krone oben drauf. Es weckt zum einen die Neugier des Lesers (zumindest meine) und gleichzeitig spiegelt es auch den Inhalt des Buches wieder. Wie sich das Wirrwarr zu einem Gehirn bildet, das an dem Jungen festgebunden ist und ihn in die Tiefe des Meeres entlässt aber gleichzeig auch oben behält und ihn nicht ganz ertrinken lässt. Es passt auch sehr gut zu dem Inhalt des Buches.

Die Charaktere:

Der Hauptprotagonist ist Caden, die Handlung wird aus seiner Sicht geschlidert, was ziemlich viel Sinn ergibt, da durch seine Perspektive die Schizophrenie am besten vermittelt werden kann. Caden ist eigentlich ein durchschnittlicher Teenager-Junge seines Alters, schreibt gute Noten, hat eine gesunde Beziehung zu seinen Eltern und Freunde die ihn schätzen. Doch dann entwickelt sich bei ihm seine Form der Schizophrenie.

Auch wenn die Geschichte ausschließlich aus Cadens Sicht geschrieben wurde, wird dem Leser dennoch vermittelt, was für Auswirkungen die psychische Erkrankung auf seine Familie und Freunde hat. 

Weiterhin spielen die Charaktere auf dem Schiff eine bedeutende Rolle, auf die ich aber nicht näher eingehen möchte, um nicht zu spoilern, ebenso wenig wie auf das Klinikpersonal.

 Meine Meinung:

Ich kann meine Meinung kaum in Worte fassen, so geflasht bin ich. Aber ich werde es versuchen. 

Das Buch Kompass ohne Norden lässt mich nicht mehr richtig los. Ich habe es im Dezember 2020 beendet und ich denke immer noch sehr oft an die Geschichte und Atmospäre des Buches zurück. Das haben bei mir nur sehr wenige geschafft und jene die das geschafft haben zähle ich zu meinen Lieblingsbüchern, ebenso wie dieses hier. 

Ich glaube ein wichtiger Punkt ist es, dass es Neal Shusterman gelingt, Cadens Form der Schizophrenie unglaublich nachvollziehbar darzustellen und man ein sehr gutes Bild davon bekommt, was es bedeutet damit zu leben. Durch das einfühlsame Erzählen habe ich mich sehr gut in die Situation einfinden können und ein Bruchteil davon miterleben dürfen, was es bedeutet mit Schizophrenie zu leben. Was es bedeutet zwischen verschiedenen Realitäten zu leben, die nicht unterschiedlicher sein könnten, aber dennoch vereint sind. Und was passiert wenn die eigene Welt ins Wanken gerät, man alles und jeden infrage stellt und keinem Menschen mehr richtig vertrauen zu können. Wie es ist, mit dieser psychischen Störung allein zu sein und alleine damit umgehen zu müssen, weil kaum einer versteht und nachvollziehen kann was durchlebt wird. Wie es ist, mit einem Chaos im Kopf zu leben, Gedanken, die ihre eigenen Linien ziehen und Verknüpfungen setzen die absurd erscheinen, oder irgendwie auch nicht.
Im Kopf zwischen Ordnung und Unordnung zu leben
Das wird dem Leser auch selbst sehr nah getragen, indem die Geschichte dazu anregt, selbst Verbinungen zu ziehen, nicht wissenend ob da überhaupt welche sind.
 
"Vielleicht haben die Netzlinien, die sie [Schwarze Wittwe] ziehen, auch eine Bedeutung für sie, die der Rest der Spinnenwelt entgeht" [S. 103]

Das und noch vieles mehr konnte ich durch den Roman über Schizophrenie erfahren und mir ist bewusst, dass ein Buch, trotz einer sehr authentischen und nachvollziehbaren Schilderung, einem nur ein Bruchteil davon liefern kann, was Betroffene wirklich durchleben, aber es sensibilisert und klärt auf und das ist auch ein Hauptgrund, warum der Autor Kompass ohne Norden verfasst hat. Im Vorwort steht: "[...] Wir hoffen außerdem, dass es anderen helfen kann, Mitgefühl zu entwickeln und zu verstehen, wie es tatsächlich ist, die finsteren, unberechenbaren Gewässer der psychischen Krankheit zu befahrten." (S. 8).

Ein Anlass, dass Neal Shusterman jenes grandios gelingt, ist unteranderem sein Sohn, der Schizophrenie entwickelt hat und selbst auch am Buch mitgewirkt hat. Vieles im Roman soll an seiner Geschichte angelehnt sein, was auch daran zu erkennen ist, dass der Autor dem Buchcharakter ein essenzielles Hobby seines Sohns verliehen hat: Das Zeichen bzw. Malen. So sind in dem Buch auf einigen Seiten Gemälde seines Sohnes wiederzufinden, die nicht faszinierender sein könnten. Ich habe auch deswegen das Gefühl bekommen, dass Neal Shusterman das Verfassen des Buches ein persönliches Anliegen war, ebenso die realistische Darstellung der Krankheit.

Der Schreibstil ist ebenfalls dem sensiblen Thema angepasst. Die reale Welt habe ich dabei als kühler,  distanzierter und nüchterner wahrgenommen, eine Welt, mit der Caden nicht viel anfangen kann und er sich nicht verstanden fühlt. Seine "schizophrene Welt" ist dabei bedeutungsvoller, aber  furchteinflößend, überall lauern Gefahren. Es wird mit spannenden Metaphern gearbeitet, über die ich teilweise immer noch nachdenke und durch die ich Cadens Welt und das leben mit der Schizophrenie besser verstehen konnte. Bei der Erzählweise gibt es eine Überraschung, die ich hier allerdings nicht verraten werde, ich will dir den Lesegenuss nicht nehmen. Ich sage nur so viel: Es hat richtig Sinn ergeben, ab einem Abschnitt in dieser Weise die Geschichte zu schildern. 

"Irgendwo habe ich gelesen, dass Cent Münzen demnächst sowieso ganz abgeschaffen werden sollen - vermutlich, weil man mit ihnen bloß nur noch Gedanken kaufen kann. Auf Banknoten wird demnächst alles nur noch zum nächsten Fünfer aufgerundet. [...] Alle Einkaufssummen sind gesetzlich verpflichtet, auf null oder fünfzehn zu enden. Dazwischen wird nichts mehr erlaubt sein. Aber es gibt etwas dazwischen, auch wenn es alle leugnen."[S.66]

Weiter möchte ich dir eigentlich nichts verraten, am besten du erlebst das Buch selbst.Vielleicht kommt es dir am Anfang verwirrend vor und du verstehst die Welt nicht ganz. Aber ich würde dir empfehlen dich darauf einzulassen und mit Caden die Seiten dieser psychischen Erkrankung zu erkunden.

Fazit:

 Ich habe ein neues Lieblingsbuch gefunden.

 Ein Wunsch von mir ist es, dass ganz viele Norden ohne Kompass lesen und sich auf das Erlebnis einlassen. Psychische Erkrankungen wie Schizophrenie sind immer noch sehr stigmatisiert und oft wissen einige gar nicht, was genau dahinter steckt. Auf wissenschaftlicher Ebenden verrät das Buch nur teilweise etwas, dafür aber sehr gut aus der Sicht des Betroffenen. 

Ich kann es euch nur sehr ans Herz legen, mit Caden zu dem tiefsten Punkt der Erde zu reisen.

Donnerstag, 2. September 2021

Begin Again

Hey Bücherträumer!

Da der neue Teil der Woodshill-Academy erschienen ist, will ich anlässlich dessen die Again-Reihe rezensieren. Den Anfang stellt Begin Again dar, und um dieses Buch geht es in diesem Post nun.

Viel Spaß beim Lesen!
LG Eva


Autorin: Mona Kasten

Verlag: LYX-Verlag

Preis: 12.95 EUR















Der Klappentext:

Er stellt die Regeln auf – sie bricht jede einzelne davon.

Noch einmal ganz von vorne beginnen – das ist Allie Harpers sehnlichster Wunsch, als sie für ihr Studium nach Woodshill zieht. Dass sie ausgerechnet in einer WG mit einem überheblichen Bad Boy landet, passt ihr daher gar nicht in den Plan. Kaden White ist zwar unfassbar attraktiv – mit seinen Tattoos und seiner unverschämten Art aber so ziemlich der Letzte, mit dem Allie sich eine Wohnung teilen möchte. Zumal er als allererstes eine Liste von Regeln aufstellt. Die wichtigste: Wir fangen niemals etwas miteinander an! Doch Allie merkt schnell, dass sich hinter Kadens Fassade viel mehr verbirgt als zunächst angenommen. Und je besser sie ihn kennenlernt, desto unmöglicher wird es ihr, das heftige Prickeln zwischen ihnen zu ignorieren …


Das Cover

Ich finde das Cover sehr gelungen und es passt perfekt zu dem Inhalt. Aber wie auch schon oft gesagt: Der LYX-Verlag hats einfach drauf was Coer angeht (:


Meine Meinung: 

Ich habe mich sehr schnell super wohl in dieser Welt gefühlt. Die Charaktere waren mir unheimlich sympathisch und Woodshill ist ein so angenehmer, fikiver Ort. Ich bin total leicht in die Geschichte reingekommen, und konnte das Buch danach nicht mehr aus den Händen legen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, sodass man flott voran kommt. Die Neckereien zwischen Allie und Kaden sind so witzig gestalten, dass ich während des Lesens auch nicht selten laut lachen musste. 
Die Charaktere werden wunderbar beschireben und Allie und Kaden sind beide zum verlieben. Sie haben beide ihr Päckchen zu tragen und wollen es beide nicht sofort preisgeben, was sie belastet. Durch die Geschehnisse in der Vergangenheit bekommt der sonst eher kitschige Liebesroman eine Tiefe die sich sehr gut in die Wohlfühlatmosphäre integriert. Ich als Leser konnte für mich aus einigen Situationen mitnehmen und mein Verständnis für Verhaltensweisen anderer Menschen erweitern. 

Fazit: 

Absolute Empfehlung für New-Adult Leser. Es ist ein Wohlfühlbuch, dass ich immer wieder gerne zur Hand nehme und darin herumblättere und ich hab es auch schon einige Male rereadet. 

Jetzt. Ist alles was wir haben

 Hallo Bücherträumer!

Es ist schon eine zeitlang her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich denke das ist dennoch kein Grund dir davon zu erzählen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen!

LG Eva



Autorin: Amy Giles

Übersetzterin: Isabell Abedi

Verlag: cbj Verlag

Preis:17,00 EUR [DE, gebunden]

ISBN: 978-3-570-31365-7

Seitenanzahl:

 

 

 

 

Der Inhalt:

Hadley McCauley hat gelernt, in ihrer Familie zu überleben, sprich ihren Vater bei Laune zu halten: durch Höchstleistungen auf allen Gebieten und die Fähigkeit, sich wenn nötig unsichtbar zu machen. Denn hinter der makellosen Fassade der McCauleys verbirgt sich ein hässliches Geheimnis. Um ihre kleine Schwester Lila davor zu schützen, tut Hadley alles. Doch dann trifft sie Charlie Simmons und diese große Liebe gibt Hadley fast etwas wie Hoffnung. Als unterdessen zu Hause die Gewalt eskaliert, muss Hadley sich fragen, wie lange sie noch schweigen kann.

Quelle: cbj Verlag

 Das Cover:

 Ich finde das Cover sehr ansprechend. Es zeichntet die Ruhe im Sturm ab. Ich liebe das dunkle Blau, aber das Rosa exestiert noch, es ist nicht von der Dunkelheit verschlungen worden, es gibt Hoffnung.

Wenn ich in mein Bücherregal schaue, bemerke ich auch, dass ich sehr viele blaue Bücher habe, ich glaube dass mich die Farbe ansprichgt. Ich mag es aber auch, wie der Titel in das Bild ingtegriert worden ist.

Meine Aufmerksamkeit hat das Buch dadurch gewonnen.

 

 Meine Meinung:

Das Buch ist keine leichte Kost. Ich konnte mich nicht einfach hinsetzen und gemütliche Lesestunden erhoffen als es anfing, aber ich wollte micht bewusst mit der Geschichte auseinander setzen. Es ist brutal und nervenaufreibend. Ich brauchte nach dem Lesen der Geschichte erst einmal ein bisschen, das ganze zu verdauen und ich hatte danach auch noch ein bedrückendes Gefühl. 

Und das Buch ist zwar eine Fiktion aber kein Fantasyroman. Was man hier zu lesen bekommt passiert wirklich, häusliche Gewalt ist keine Rarität. Ich habe während des Lesens so sehr mit Hadley mitgelitten und teilweise ihre Schmerzen spüren können. Ich habe innerlich geschriehen, das jemand sie doch aus diesem Haus holen muss, dass doch irgendjemand bemerken muss, was da vor sich geht. Ich denke es ist auch wichtig an dieser Stelle eine Triggerwarnung auszusprechen.

Und die Gechichte ist nicht nur von den traumatischen Ereignissen gekennzeichnet. Wir bekommen ach eine rohe Liebesgeschichte, die zwar auch ihre Hürden mitsich bringt, aber so echt und authentisch wirkt, nicht zu kitschig, aber es ist für Hadley und auch für uns eine kleine Verschnaufspause. 

Es gibt also viele auch viele verschiedene Elemente, nicht nur die Gewalttaten, aber die spielen die Hauptrolle.


Fazit:

Ich mochte das Buch sehr gerne und es hat mir neue Blickwinkel geeben. Das Buch ist nichts für leichte Nerven und man sollte sich bewusst mit der Thematik auseinander seten wollen. Ich kann es euch nur empfehlen, wenn ihr euch überlegt es zu lesen, es geht unter die Haut. 


 


Mittwoch, 14. Oktober 2020

It was always you

Hallo Bücherträumer!

Ich habe in den letzten Tagen das Buch "It was always you" von Nikola Hotel überall auf Instagram gesehen und deshalb habe ich beschlossen, es auch lesen zu müssen. Kurz darauf habe ich es mir bestellt und in wenigen Tagen verschlungen.
Dieses Buch möchte ich heute gerne besprechen.
Viel Spaß beim Lesen!
LG Eva


Autorin: Nikola Hotel

Verlag: KYSS Verlag

Preis: 12,99 EUR [DE; Paperback]

ISBN: 978-3-499-00314-1
 
Seitenanzahl: 448
 
Mit Illustrationen von Carolin Maguina
 
Genre: New Adult





Der Inhalt:

Sie wollte niemals zurückkehren. Er wollte sie nie gehenlassen …
Vier Jahre ist es her, dass Ivy alles verlor. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter hat ihr Stiefvater sie ins Internat abgeschoben, weil sie sich ständig mit ihrem älteren Stiefbruder Asher stritt. Doch in diesem Sommer will ihr Stiefvater sie plötzlich unbedingt sehen und ruft sie zurück nach Hause – auf eine Insel an der Küste von New Hampshire. Dort trifft sie auch Asher wieder. Immer noch unausstehlich. Immer noch kompliziert. Und immer noch viel zu gut aussehend. Verdammt. Das Wiedersehen setzt ihr viel mehr zu, als sie erwartet hätte. Doch als Ivy erfährt, warum sie zurückkehren sollte, droht ihre Welt vollkommen auseinanderzubrechen …

Das Cover:


Das Cover ist für jeden Buchmensch ein Traum. Türkis im Hintergrund und nach oben hin mit mehr und mehr goldenen Sprenklern verziehrt. Der Titel ist der Hingucker des Buches. Die Gold-Glitzerne Schrift zieht alle Blicke auf sich und die geschwungenen Buchstaben wirken so harmonisch. Ich finde das Cover ist extrem gut gelungen.


Die Charaktere:


Die Hauptcharaktere in diesem Roman sind Ivy und Asher.

Ivy ist 19 Jahre alt, als die Geschichte erzählt wird. Ivy ist ein Charakter, der es jedem Recht machen möchte. Sie ist glücklich, wenn andere glücklich und zufrieden sind. Sie nimmt Last auf sich, auch wenn sie es nicht möchte. Sie schafft es selten, mal "Nein" zu sagen wenn sie es möchte, und gerade in ihrer Stieffamilie stellt sie sich und ihre eigenen Interessen hinten an, weil sie das Gefühl hat, ihnen nicht Willkommen zu sein und deshalb möchte sie so wenig Probleme verursachen wie möglich.
Die dicke Kreditkarte ihres Stiefvaters rührt sie nur sehr selten an und sie hat durch ihre vier Jahre in New York gelernt, mit wenig auszukommen.
An sich ist Ivy eine sympathische Person und in einigen Verhaltensweisen konnte ich mich auch wiederfinden. An manchen Stellen fand ich sie aber auch nervig. Gerade am Anfang bin ich deshalb nicht sofort mit ihr warm geworden. So ab hundert Seiten gings dann aber und nur hier und da konnte ich Handlungen von ihr nicht nachvollziehen.

Asher ist Ivys Stiefbruder und 6 Jahre älter als sie. Er hat als älterster Sohn die Pflicht, die Familienfirma eines Tages weiterzuführen und deshalb ist er aktuell Mitarbeiter in der Firma.
Asher denkt, er lebt umweltbewusst. Er ist seit längerem Vegetarier, fährt ein Tesla E-Auto und setzt sich in der Firma dafür ein, auf tierische Rohstoffe in den Produkten komplett zu verzischten und stattdessen komplett auf pflanzliche Zusatzstoffe umzusteigen, ebenso wie er seine Abneigung von Tierversuchen sehr deutlich darstellt. Dennoch denkt er sich desöfteren: Einmal fliegen kann doch nicht schaden...
Schon am Anfang erfährt man, dass sich Asher und Ivy nicht gut verstehen und in der Vergangenheit etwas vorgefallen sein muss, dass sie sich derart anfeinden. 
Also mit Asher konnte ich nichts anfangen, ich fand ihn kindisch, lästig und sprunghaft aber dazu gleich mehr.

Meine Meinung:


Meine Meinung zu dem Buch ist eher negativ.

Erstmal zu dem positiven:

Der Schreibstil war gelungen. Er war flüssig, authentisch und humorvoll geschrieben. Er war jetzt nicht außerordenlich besonders, was er aber hier auch nicht sein muss. Ich fand ihn komplett angemessen und so, dass man schnell durch die Seiten fliegt.
Generell ist die Erzählweise und die Erzählart gut gelungen. Ich konnte mir die Landschaften und die Handlungen lebhaft vorstellen. Schreibtalent hat die Autorin definitv, das möchte ich in keinster Weise kritisieren.

Ansich hat mich die Ausgangssituation angesprochen und aus der hätte man sehr viel machen können, wenn man nur gewollt hätte. Mädchen, das ihre Mutter früh verloren hat, direkt danach von der Stieffamilie abgeschoben wurde und schließlich nach Jahren der Kontaktlosigkeit wieder auf dem Anwesen steht. Man hätte da eine so gute Handlung stricken können. 
(Auch wenn ich persönlich es immer komisch finde, wenn sich Stiefgeschwister verlieben, aber na gut, macht was ihr wollt. )

Zuguterletzt muss ich auch zu geben, dass die Geschichte süchtig macht. Ich bin ehrlich: Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen und die Seiten wurden schneller umgeblättert, als man es sich vorstellen kann. Zum einen lag das natürlich an dem fabelhaften Schreibstil, aber ich war auch neugierig, wie am Ende alles zusammengeführt wird.

Von dem wurde ich dann leider unter anderem enttäuscht. Somit kommen wir jetzt zu den Punkten, die mir nicht so gut gefallen haben. An der Stelle nochmal: Meine Meinung ist rein subjektiv und es kann gut sein, dass ich in letzter Zeit einfach zu viel New Adult gelesen habe und das Genre mir mittlerweile weniger liegt und es jetzt eben dieses Buch getroffen hat.

Fangen wir mal damit an, dass mir die Charaktere zu eindimensional uns Stereotypisch waren. 
Ich hatte ständig das Gefühl, die Figuren gar nicht richtig zu kennen. Gerade bei New Adult finde ich es ultrawichtig starke und indivuduelle Persönlichkeiten zu haben, deren Entscheidungen auch nachvollziehbar sind und mit denen man auch mitfühlt, wenn etwas tragisches passiert.

Bei mir blieb beides leider aus. Ich konnte weder nachvollziehen, warum der Achso-Erwachsene Asher nach einer Gefühlsdusselei einen ganzen Bourbon austrinkt, obwohl er weiß, dass er danach in Lebensgefahr schweben könnte, noch blieb bei mir jedlicher Herzschmerz aus, und bei den Schicksalsschlägen konnte ich leider kein Mitgefühl empfinden.

Das lag aber auch daran, dass es eindeutig zu viele obeflächliche Schicksalsschläge gab, die nicht tiefgehenender thematisiert wurden. Es ist ja z.B. bekannt, dass die Mutter von Ivy vor einigen Jahren gestorben ist, aber bei mir löste es keinerlei Reaktion aus, weil ich die Mutter nicht kennengelernt habe und nicht wusste, wie eng die Beziehung der beiden ging. Und so ist es bei vielen Themen: Sie werden angerissen, jedoch wird nie tiefer gegraben, sodass bei mir keine Emotionen auftauchten, und das ist für New Adult schon schwach, denn dieses Genre lebt von Emotionen. Fallen die Emotionen bei New Adult weg, bleibt nur noch eine 08/15 Liebesgeschichte, wie sie in jedem Liebesroman auftaucht und es fehlt die Besonderheit, die dieses Buch von den 5000 anderen romantischen Büchern abhebt.

Die fehlende Einzigartigkeit wurde dafür versucht aufzuwerten, mit den Letter-Einträgen von Ivy in ihr "Sprüche-Buch" Hedwig. (WTF?? Welche 19- Jährige gibt seinem Tagebuch/Sprüchebuch einen Namen??) Aber auch diese fand ich echt nicht gut integriert. Man wirft hier mit völlig unpassenden Sprüchen umsich her, die so gezwungen in die Szene reingequetscht werden. Ich mag es ja lieber, wenn sich die Zitate/Sprüche aus den Büchern "ergeben". Wenn der Protagonist eine Lebensweisheit durch z.B. einen inneren Monolog wiedergibt. Dann wirkt das ganze viel eleganter und poetischer und weniger künstlich und unnatürlich.

Ich glaube ich werde dann langsam hier auch fertig mit dem Meckern. Hier und da hätte ich zwar noch kleine Kritikpunkte, aber das große schwerwiegende wurde schon angesprochen und mit den anderen kleinen Negativitäten kann man schon zurecht kommen, denn kein Buch ist natürlich perfekt.


Fazit:

Mein persönliches Fazit ist eindeutig: Mir hat es nicht gefallen, ich kann es euch nicht empfehlen und ich würde euch raten, ein anderes New Adult Buch zu lesen.

Dennoch gab es auch sehr viele positive Stimmen, die nicht ignoriert werden dürfen. Also wenn ihr meint, euch eure eigene Meinung darüber bilden zu wollen und es am Ende vielleicht euer Lieblingsbuch wird, dann freue ich mich für euch, dass ihr schöne Lesestunden hattet.
Jeder Mensch hat einen ganz persönlichen Geschmack und das ist auch gut so, sonst wäre die Welt langweilig.
Aber den zweiten Band werde ich mir definitv nicht antun. 
Vielleicht mal ein anderes Werk der Autorin, denn Schreibpotenzial ist ihr auf jedenfall gegeben.

Freitag, 2. Oktober 2020

Für uns macht das Universum überstunden

 Hallo Bücherträumer!

Das Buch "Für uns macht das Universum überstunden" habe ich vor ein paar Tagen im Urlaub beendet, deshalb möchte ich es euch hier vorstellen.

Viel Spaß beim Lesen!

LG Eva

 


Autorin: A. Meredith Walters

  Übersetzerin: Bettina Münch

 Verlag: dtv BOLD

Preis: 12,90 EUR [DE; Paperback] 

 ISBN: 978-3-423-23014-8

Seitenanzahl:396

 

 

 

 

 Der Inhalt:

 Ellie hat keine Zukunft und verdient es auch nicht anders: Als Jugendliche war sie mit ihrer Clique für den Brand im Haus ihres Mitschülers Flynn verantwortlich. Sie wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, Flynn verließ die Stadt. Doch jetzt, sechs Jahre später, taucht er wieder auf – Flynn, der Freak mit Asperger. Und Ellie muss sich eingestehen, dass da ihm gegenüber nicht nur Schuld ist, sondern so viel mehr. Sie ist in ihn verliebt. Und war es auch damals schon. Nur konnte sie vor ihrer Clique nicht zu ihm stehen. Als Flynn ihre Gefühle erwidert, muss Ellie sich fragen: Ist sie stark genug für diese Liebe?

 Quelle: dtv Verlag 

 

Das Cover:

 Das Cover finde ich wirklich sehr hübsch. Ich liebe die Farben und die Stimmung die dieses Bild transportiert. Das Titelbild stahlt eine solche Ruhe und Vollkommenheit. Man erwartet eine Liebesgeschichte, gut wenn man jetzt nach dem Cover gehen würde könnte man auch denken, dass es eine durchweg kitschige Liebesgeschichte sein könnte, aber durch den Klappentext wird schließlich deutlich, dass dieses Buch nicht so rosarot sein wird, wie das Cover.

Meine Neugier wurde dadurch definitv geweckt.

 

Die Charaktere:


"Ihr werdet mich hassen.
Ihr werdet meine Entscheidungen verabscheuen.
Ihr werdet mich nicht verstehen. 
[...]Aber ihn werdet ihr lieben."
[M. Walters; Seite 7]

Dies steht schon gleich auf der ersten Seite im Prolog und somit wird klar gestellt, dass Ellie absichtlich ein unsympatischer Charakter sein soll, dass es Sinn des Buches ist, sie nicht zu verstehen. 
Und das ist es, was die Figuren so realistisch macht.
Die Personen sind so gut herausgearbeitet, dass man sogar die abscheulichsten Personen irgendwie, irgendwo nachvollziehen kann - zumindest kann man verstehen warum sie so geworden sind.

Die Kapitel werden abwechselnd aus Ellies und Flynns Sicht erzählt, wobei Flynn immer aus der Vergangenheit berichtet und Ellie ausschießlich aus der Gegenwart.

Ellie ist die Zerstörung und ihr Leben ist ein einziges Chaos. Wie man aus dem Klappentext entnehmen kann ist sie für den Brand bei dem Haus ihres Mitschülers Flynn verantwortlich und musste dafür auch für einige Zeit ins Jugendgefängnis. In der Gegenwart ist sie Mitarbeiterin in einem sehr kleinen Tante-Emma Laden in ihrer kleinen, langweiligen, öden Kleinstadt. Und sie hat die Nase voll von ihrem unstrukurierten und unspektakulärem Leben. Sie hat zu viele Partys gesehen und hat schin zu viele Drogen konsumiert, sodasss sie beschließt ihrem Leben eine Wende zu geben und daraus etwas zu machen. Einer glücklichen Zukunft entgegen blicken zu können.

Flynn hat Asperger und deswegen ist es nicht ganz einfach mit ihm zu kommunizieren und er wird sehr oft von seinen Mitmenschen missverstanden. In der Vergangenheit auf der Highschools war er in der festen Rolle des Opfers, des gemobbten und in der Schublade des Nerds/Strebers/Freaks. 
Seine Leidenschaft gilt der Kunst. Ein typisches Merkmal von Asperger / Autismus ist ja, dass sich diese Menschen in einem  (Fach)Gebiet mit besonders großen Begeisterung dahintersehen. Sei es in Naturwissenschaften, Mathematik oder eben auch, wie hier, Kunst. 
Flynn ist ein Charakter denn man einfach gerne haben muss. 


Meine Meinung 


Meine Meinung zu dem Roman stand schon sehr früh fest: Ich liebe dieses Buch. Es hat soviel in sich und es spricht gesellschaftlich relevante Themen an. Dazu die Liebesgeschichte die hart und steinig ist aber man sofort spürt, dass sie sein muss. Das Ellie und Flynn zusammengehören.

Die Erzählung kommt unglaublich authentisch und realistisch herüber. Uns wird gezeigt wie schwer es ist, sich selber aus miesen Verhältnisen und die dadurch verknüpfen Freundschaften zu kämpfen und dabei wird nichts verschönert und selbst bei der Liebesgeschichte wird es nie kitschig, denn beide Protagonisten haben einen riesigen Rucksack zu schleppen.

Um die Welt glaubwürdiger erscheinen zulassen wurde auch die Wortwahl und die Umgangsweisen der Charaktere untereinander angepasst. Ellie und ihre Freunde sind dabei etwas roher zu einander. Ihre Sätze fallen desöfteren vulgärer aus und das ein oder andere Schimpfwort wird  verwendet. In den meisten Büchern gefällt mir eine anrüchige Wortwahl weniger, weil ich es so oft erfahren habe, dass sie so "erzwungen" war, um die Charaktere ausreißerisch darzustellen.
 Hier ist das nicht so. Die Sprache passt perfekt zur Umgebung und zur Authenitziät.

Ich fand es auchgroßartig, dass mal das Asperger-Syndrom in einem Jugendbuch thematisiert wird. Nicht gerade wenig Menschen haben Asperger und ich finde, dass mehr Menschen über das Thema aufgeklärt werden müssen. Dass ein Mensch mit Asperger nichts dafür kann, wenn er Ironie nicht verstehen kann, dass diese Menschen Zwänge haben und sie diese nicht abstellen können, den Routine ist das A&O, damit sie zurechtkommem. Aber trotzallem sind sie auch Menschen wie du und ich und nicht groß anders. Ich wünsche selber, dass ich darüber mehr erfahre
 
Daraus resultiert auch, dass in dem Buch das Thema Mobbing angesprochen werden muss. Flynn wird auf seiner neuen Schule schnell zum "Freak" und aufgrund seines Aspergers aufs Schlimmste gemobbt wird und Ellie trug in der Vergangenheit nicht gerade wenig dazu bei, dass es ihm so schlecht ging.
 

Das, was mir bei der Geschichte sofort aufgefallen ist, war die Stimmung. Sie ist wie die Ruhe vor dem Sturm. Sanft und Wild zu gleich. Ellie verkörpert das Chaos, die Zerstörrung, den Wirbelsturm. Flynn ist die Ordnung, das Licht, der Sichere Hafen. Für mich war das schon sehr früh spürbar. Nicht in jedem Buch kann ich die Stimmung erfassen, deshalb ist es für mich etwas ganz besonderes, so etwas zu fühlen. Es ist der Funke, der für mich ein exzellentes Buch ausmacht. Und dieser Funke ist hier bei mir übergesprungen. Und war ich dann erstmal in Fahrt zu lesen, wollte ich das Buch gernicht mehr weg lesen und habe gehofft, dass das Buch nie enden wird.
 
 

 Fazit:

 
Wenn ihr realistische Jugendbücher mögt, und euch rosa-rote-Eierkuchen-Freude auch mal auf die Nerven geht, kann ich euch nur zu diesem Buch raten.
Aber generell, auch wenn ihr vielleicht nicht die größten Fans von "Deepen" Büchern seid, würde ich euch empfehlen euch mal die ersten Seiten z.B. in der Buchhandlung durchzulesen, denn es ist großartig.