Freitag, 11. November 2022

Extrem Laut und Unglaublich Nah


Autor: Jonathan Safran Foer

Übersetzer: Henning Ahrens

Verlag: FISCHER Taschenbuch 

Preis: 12,00 EUR [DE; Taschenbuch]

ISBN: 978-3-596-16922-1 

 Seitenanzahl: 480

Erschienen: 01.05.2007




Der Inhalt 

Oskar Schell ist altklug und naseweis, hochbegabt und phantasievoll. Eine kleine Nervensäge, die schon mit neun Jahren eine Visitenkarte vorweist, auf der sie sich als Erfinder, Schmuckdesigner und Tamburinspieler ausweist. Vor allem aber ist Oskar todtraurig und tief verstört. Auch noch zwei Jahre nachdem sein Vater beim Angriff auf das World Trade Center ums Leben kam. Nun will er herausfinden, warum Thomas Schell, der ein Juweliergeschäft hatte, sich ausgerechnet an diesem Tag dort aufhielt. Mit seinem Tamburin zieht Oskar durch New York und gerät in aberwitzige Abenteuer.

 [Quelle: Fischer Verlag]

 Das Cover 

Das Cover wird in Schwarz-weiß gehalten, was ich sehr ansprechend finde und auch zur Story passt. Zu sehen ist eine schwarze Hand auf weißem Untergrund. Auf der Hand ist die Überschrift angeordnet. Es hat für mich auf den ersten Blick chaotisch gewirkt, dadurch, dass Titel und Autor nicht wie gewöhnlich angeordnet waren. Das Cover nimmt zwar Bezug zur Story, aber wenn man so das Cover sieht ohne das Buch vorher gelesen hat weiß man vermutlich kaum, was einen erwartet. Von Thiller bis Liebesroman könnte sich alles dahinter verbergen. Einen "Eyechatcher" würde ich es deswegen nicht bezeichnen, ich hätte mir das Buch nicht auf grund des Covers gekauft und das Cover ist mir zuvor auch nie besonders aufgefallen. Aber das muss es nicht zwingend, denn es überzeugt mit der Geschichte und durch die Geschichte erschließt sich auch das Cover, ein wenig zumindest. 

 Die Charaktere 

Protagonist ist Oskar Schell. Die Beschreibung verrät schon sehr viel über ihn: Er ist naseweis, hochbegabt und fantasievoll. Für sein Alter wirkt er sehr reif und er kann Zusammenhänge erkennen, die den wenigsten auffallen würden. Er versteht komplexe Thematiken der Physik und stellt sich viele Fragen über die Existenz und das Leben. 

Aber Oskar ist auch geprägt von den, oder eher DEM, vergangenen Ereignis: Dem plötzlichen Tod seines Vaters durch die Anschläge auf das World Trade Centers am 9. September 2001. Der Mensch, der Oskar am besten verstanden hat und ihm Antworten auf Fragen liefern konnte, die andere gar nicht erst verstanden haben. Es wird sehr früh bewusst, dass Oskar und sein Vater Thomas Schell eine sehr enge und einzigartige Beziehung führen.

Seit dem Tod des Vaters fühlt sich Oskar ziemlich einsam, schuldig und hat Angst. Auch wenn seine Mutter und Oma sich liebevoll um ihn kümmern, können sie die Trauer Oskars nicht nehmen, die schwer auf ihm lastet und ihn Nachts nicht schlafen lässt.

Des Weiteren erzählen die Kapitel abwechselnd die Geschichte von Oskars Großeltern. Beide sind in Dresden aufgewachsen und erlebten den zweiten Weltkrieg. Nach einiger Zeit begegnen sie sich in New York wieder. Oskars Großvater, ebenfalls Thomas Schell, kann nicht sprechen und versucht über Handzeichen und Notizen zu kommunizieren. Die Beziehung der Großeltern ist außergewöhnlich, kompliziert und verwirrend. So verwirrend. dass ich als Leser auch nicht alles ganz verstanden habe aber im großen und ganzen die Geschichte schon mitverfolgen konnte. 

In der Geschichte tauchen außerdem ganz viele weitere bedeutende Charaktere auf, da Oskar auf seiner Mission mehr über seinen Vater zu erfahren, den unterschiedlichsten Menschen New Yorks begegnet und auch seine eigenen Einstellungen und Ansichten hinterfragt und unteranderem auch enge Beziehungen schließt.

Meine Meinung 

Dieses Buch ist etwas besonderes. Es ist keins, das einfach so weggelesen wird, ins Regal gestellt wird und verblasst. Dieses Buch wird erlebt und bleibt nach der letzten Zeile noch im Gedächnis und es drehen sich die Gedanken. 

Es fängt schon damit an, dass es so Ideenreich ist. Oskar denkt sich zahlreiche Erfindungen aus, die ganz unterschiedlich sind aber einen wichtigen Gedanken verfolgen, wie beispielsweise das Vogelfutterhemd. Ein Hemd, das mit Vogelfutter gefüttert ist, sodass wenn man auf dem Dach eines unter sich einstürztenden Wolkenkratzer steht, sich von Vögeln davonfliegen lassen kann. 
Die Erfindungen bringen sehr viel Witz in die Geschichte, aber auch Tiefgang. Sie lassen Oskars Lebenswelt besser verstehen und einordnen.
 
 Ich fragte sie, was sie angesichts der Tatsache empfinde, dass Obdachlose und Millionäre in der gleichen Stadt lebten.               [J. S. Foer, Fischer Verlag; S. 197]


Der Schreibstil, gerade wenn Oskars Sicht geschildert wird, empfand ich als sehr flüssig und humorvoll geschrieben. Die Kapitel haben sich schnell weggelesen und ich entdeckte mich oft dabei ein Schmunzeln auf den Lippen zu haben, ein paar mal musste ich auch laut Lachen. Aber ich hatte auch oft Mitleid mit Oskar. An bestimmten Stellen auch feuchte Augen.
Die Kapitel mit den Großeltern haben sich bei mir jedoch eher zäh gelesen.

Ein weiterer Aspekt, der das Buch nicht vergessen lässt, sind die "Besonderheiten" die in dem Buch eingebaut sind, wie Fotos, leere Seiten, Seiten auf denen der Zeilenabstand immer kleiner wird und noch viel mehr, von dem ich aber nicht spoilern möchte. Durch diese "Besonderheiten" bekommt das Buch noch eine ganz andere Seite, da ich mir zu jedem Foto meine eigenen Gedanken und Verbindungen zur Geschichte erschlossen habe. Es lässt das Buch gleichzeitig etwas besonderes werden, da kaum Autoren solche Stilmittel verwenden - zumindest nicht die, deren Bücher ich lese. 

Wenn alle Menschen zur selben Zeit Hamlet spielen wollten, ginge das nicht, weil es nicht genug Schädel gibt!                          [J. S. Foer, Fischer Verlag; S. 14]


Noch ein Punkt den ich erwähnen möchte: Auch wenn die Anschläge des 11. Septembers eine bedeutende Rolle spielen ist die Geschichte wenig politisierend. Es handelt sich eher um die subjekiven Gefühle des neunjährigen Oskars. Ebenso bei den Erlebnissen der Großeltern des 2. Weltkriegs. Eine politische Einordnung und die gesamtgesellschaftliche Auswirkung wird wenig in den Fokus genommen. Ich persönlich fand diesen Aspekt positiv, denn es hat mich besser mitfühlen und miterleben lassen. 

"Ich habe mich nur gefragt, ob ein Teil dessen, was in dir vorgeht, vielleicht mit der Veränderung deines Körpers zu tun hat." "Hat es nicht. Es hat damit zutun, dass mein Dad den schrecklichsten Tod gestorben ist, den sich jemals jemand ausdenken kann."    
  [J. S. Foer, Fischer Verlag, S. 267]

Zu letzt hat das Buch viele Facetten: Es ist klug, witzig, traurig, verwirrend, poetisch, enttäuschend. rätselhaft, ehrlich. Nur um ein paar zu nennen. Zwischendurch hat die Story auch ein paar Längen, gerade die Storyline mit den Großeltern war, wie schon erwähnt, verwirrend und hat sich für mich da her gezogen. Allerdings hat das die Geschichte für mich nicht erheblich geschwächt. 

"Was ist Zuhause?" "Zuhause ist der Ort mit den meisten Regeln."    [J. S. Foer, Fischer Verlag, S. 245]

Fazit

Auch wenn ich ein paar Kritikpunkte habe und mich die Geschichte der Großeltern verwirrt hat (die aber wichtig für das Buch ist und ich die Seiten trotzdem nicht missen möchte) habe ich das Buch in mein Herz geschlossen. Das Gefühl während ich es gelesen habe wird mich noch lange begleiten. Es waren so viele unterschiedliche Emotionen, welche ich selten so intensiv bei Büchern gefühlt habe. 

Ich kann nur empfehlen das Buch zu lesen.

Dienstag, 31. Mai 2022

Kompass ohne Norden

 Hey Bücherträumer!

Ich habe vor einigen Monaten das Buch "Kompass ohne Norden" von Neal Shustermannn gelesen und bin immer noch sehr eingenommen von der Geschichte, weshalb ich euch hier ein neues Lieblingsbuch von mir vorstellen möchte.

Viel Spaß beim Lesen!

LG Eva

Bild (c) privat | Cover (c) Hanser Verlag: Stefanie Schelleis

Autor: Neal Shusterman

Übersetzer: Ingo Herzke

Verlag: Hanser Verlag / dtv-Verlag

Preis: 19,00 EUR [DE, Hardcover]; 
           9, 95 EUR [DE, Taschenbuch]
 
ISBN: Hanser, Hardcover:    978-3-446-26046-7              
              dtv, Taschenbuch:    978-3-423-62719-1
 
Seitenanzahl: 352 (Hanser, Hardcover)
                       336 (dtv, Taschenbuch)
 
Empfohlen ab: 14 Jahre 



Der Inhalt:

Caden hält sich für einen normalen Jungen. Doch sein Verstand ist ein krankhafter Lügner, der sich auf fantastische Reisen begibt. Manchmal befindet Caden sich auf dem Weg zum tiefsten Punkt der Erde im Marianengraben, auf einem Schiff, auf dem die Zeit seitlich läuft wie eine Krabbe, verwittert von Millionen Fahrten, die bis in die finstere Vergangenheit zurückreichen. Und in der Realität lässt Cadens Verstand harmlose Dinge wie einen Gartenschlauch zur tödlichen Gefahr werden. Als die Grenze zwischen realer und fantastischer Welt verschwimmt, begreift Caden: In den Tagen der Bibel hätte er vermutlich als Prophet gegolten, doch heute lautet die Diagnose: Schizophrenie. [Quelle: Hanser Verlag]

 Das Cover:

Das Cover hat für mich weltklasse und setzt dem eh schon grandiosen Buch eine Krone oben drauf. Es weckt zum einen die Neugier des Lesers (zumindest meine) und gleichzeitig spiegelt es auch den Inhalt des Buches wieder. Wie sich das Wirrwarr zu einem Gehirn bildet, das an dem Jungen festgebunden ist und ihn in die Tiefe des Meeres entlässt aber gleichzeig auch oben behält und ihn nicht ganz ertrinken lässt. Es passt auch sehr gut zu dem Inhalt des Buches.

Die Charaktere:

Der Hauptprotagonist ist Caden, die Handlung wird aus seiner Sicht geschlidert, was ziemlich viel Sinn ergibt, da durch seine Perspektive die Schizophrenie am besten vermittelt werden kann. Caden ist eigentlich ein durchschnittlicher Teenager-Junge seines Alters, schreibt gute Noten, hat eine gesunde Beziehung zu seinen Eltern und Freunde die ihn schätzen. Doch dann entwickelt sich bei ihm seine Form der Schizophrenie.

Auch wenn die Geschichte ausschließlich aus Cadens Sicht geschrieben wurde, wird dem Leser dennoch vermittelt, was für Auswirkungen die psychische Erkrankung auf seine Familie und Freunde hat. 

Weiterhin spielen die Charaktere auf dem Schiff eine bedeutende Rolle, auf die ich aber nicht näher eingehen möchte, um nicht zu spoilern, ebenso wenig wie auf das Klinikpersonal.

 Meine Meinung:

Ich kann meine Meinung kaum in Worte fassen, so geflasht bin ich. Aber ich werde es versuchen. 

Das Buch Kompass ohne Norden lässt mich nicht mehr richtig los. Ich habe es im Dezember 2020 beendet und ich denke immer noch sehr oft an die Geschichte und Atmospäre des Buches zurück. Das haben bei mir nur sehr wenige geschafft und jene die das geschafft haben zähle ich zu meinen Lieblingsbüchern, ebenso wie dieses hier. 

Ich glaube ein wichtiger Punkt ist es, dass es Neal Shusterman gelingt, Cadens Form der Schizophrenie unglaublich nachvollziehbar darzustellen und man ein sehr gutes Bild davon bekommt, was es bedeutet damit zu leben. Durch das einfühlsame Erzählen habe ich mich sehr gut in die Situation einfinden können und ein Bruchteil davon miterleben dürfen, was es bedeutet mit Schizophrenie zu leben. Was es bedeutet zwischen verschiedenen Realitäten zu leben, die nicht unterschiedlicher sein könnten, aber dennoch vereint sind. Und was passiert wenn die eigene Welt ins Wanken gerät, man alles und jeden infrage stellt und keinem Menschen mehr richtig vertrauen zu können. Wie es ist, mit dieser psychischen Störung allein zu sein und alleine damit umgehen zu müssen, weil kaum einer versteht und nachvollziehen kann was durchlebt wird. Wie es ist, mit einem Chaos im Kopf zu leben, Gedanken, die ihre eigenen Linien ziehen und Verknüpfungen setzen die absurd erscheinen, oder irgendwie auch nicht.
Im Kopf zwischen Ordnung und Unordnung zu leben
Das wird dem Leser auch selbst sehr nah getragen, indem die Geschichte dazu anregt, selbst Verbinungen zu ziehen, nicht wissenend ob da überhaupt welche sind.
 
"Vielleicht haben die Netzlinien, die sie [Schwarze Wittwe] ziehen, auch eine Bedeutung für sie, die der Rest der Spinnenwelt entgeht" [S. 103]

Das und noch vieles mehr konnte ich durch den Roman über Schizophrenie erfahren und mir ist bewusst, dass ein Buch, trotz einer sehr authentischen und nachvollziehbaren Schilderung, einem nur ein Bruchteil davon liefern kann, was Betroffene wirklich durchleben, aber es sensibilisert und klärt auf und das ist auch ein Hauptgrund, warum der Autor Kompass ohne Norden verfasst hat. Im Vorwort steht: "[...] Wir hoffen außerdem, dass es anderen helfen kann, Mitgefühl zu entwickeln und zu verstehen, wie es tatsächlich ist, die finsteren, unberechenbaren Gewässer der psychischen Krankheit zu befahrten." (S. 8).

Ein Anlass, dass Neal Shusterman jenes grandios gelingt, ist unteranderem sein Sohn, der Schizophrenie entwickelt hat und selbst auch am Buch mitgewirkt hat. Vieles im Roman soll an seiner Geschichte angelehnt sein, was auch daran zu erkennen ist, dass der Autor dem Buchcharakter ein essenzielles Hobby seines Sohns verliehen hat: Das Zeichen bzw. Malen. So sind in dem Buch auf einigen Seiten Gemälde seines Sohnes wiederzufinden, die nicht faszinierender sein könnten. Ich habe auch deswegen das Gefühl bekommen, dass Neal Shusterman das Verfassen des Buches ein persönliches Anliegen war, ebenso die realistische Darstellung der Krankheit.

Der Schreibstil ist ebenfalls dem sensiblen Thema angepasst. Die reale Welt habe ich dabei als kühler,  distanzierter und nüchterner wahrgenommen, eine Welt, mit der Caden nicht viel anfangen kann und er sich nicht verstanden fühlt. Seine "schizophrene Welt" ist dabei bedeutungsvoller, aber  furchteinflößend, überall lauern Gefahren. Es wird mit spannenden Metaphern gearbeitet, über die ich teilweise immer noch nachdenke und durch die ich Cadens Welt und das leben mit der Schizophrenie besser verstehen konnte. Bei der Erzählweise gibt es eine Überraschung, die ich hier allerdings nicht verraten werde, ich will dir den Lesegenuss nicht nehmen. Ich sage nur so viel: Es hat richtig Sinn ergeben, ab einem Abschnitt in dieser Weise die Geschichte zu schildern. 

"Irgendwo habe ich gelesen, dass Cent Münzen demnächst sowieso ganz abgeschaffen werden sollen - vermutlich, weil man mit ihnen bloß nur noch Gedanken kaufen kann. Auf Banknoten wird demnächst alles nur noch zum nächsten Fünfer aufgerundet. [...] Alle Einkaufssummen sind gesetzlich verpflichtet, auf null oder fünfzehn zu enden. Dazwischen wird nichts mehr erlaubt sein. Aber es gibt etwas dazwischen, auch wenn es alle leugnen."[S.66]

Weiter möchte ich dir eigentlich nichts verraten, am besten du erlebst das Buch selbst.Vielleicht kommt es dir am Anfang verwirrend vor und du verstehst die Welt nicht ganz. Aber ich würde dir empfehlen dich darauf einzulassen und mit Caden die Seiten dieser psychischen Erkrankung zu erkunden.

Fazit:

 Ich habe ein neues Lieblingsbuch gefunden.

 Ein Wunsch von mir ist es, dass ganz viele Norden ohne Kompass lesen und sich auf das Erlebnis einlassen. Psychische Erkrankungen wie Schizophrenie sind immer noch sehr stigmatisiert und oft wissen einige gar nicht, was genau dahinter steckt. Auf wissenschaftlicher Ebenden verrät das Buch nur teilweise etwas, dafür aber sehr gut aus der Sicht des Betroffenen. 

Ich kann es euch nur sehr ans Herz legen, mit Caden zu dem tiefsten Punkt der Erde zu reisen.

Donnerstag, 2. September 2021

Begin Again

Hey Bücherträumer!

Da der neue Teil der Woodshill-Academy erschienen ist, will ich anlässlich dessen die Again-Reihe rezensieren. Den Anfang stellt Begin Again dar, und um dieses Buch geht es in diesem Post nun.

Viel Spaß beim Lesen!
LG Eva


Autorin: Mona Kasten

Verlag: LYX-Verlag

Preis: 12.95 EUR















Der Klappentext:

Er stellt die Regeln auf – sie bricht jede einzelne davon.

Noch einmal ganz von vorne beginnen – das ist Allie Harpers sehnlichster Wunsch, als sie für ihr Studium nach Woodshill zieht. Dass sie ausgerechnet in einer WG mit einem überheblichen Bad Boy landet, passt ihr daher gar nicht in den Plan. Kaden White ist zwar unfassbar attraktiv – mit seinen Tattoos und seiner unverschämten Art aber so ziemlich der Letzte, mit dem Allie sich eine Wohnung teilen möchte. Zumal er als allererstes eine Liste von Regeln aufstellt. Die wichtigste: Wir fangen niemals etwas miteinander an! Doch Allie merkt schnell, dass sich hinter Kadens Fassade viel mehr verbirgt als zunächst angenommen. Und je besser sie ihn kennenlernt, desto unmöglicher wird es ihr, das heftige Prickeln zwischen ihnen zu ignorieren …


Das Cover

Ich finde das Cover sehr gelungen und es passt perfekt zu dem Inhalt. Aber wie auch schon oft gesagt: Der LYX-Verlag hats einfach drauf was Coer angeht (:


Meine Meinung: 

Ich habe mich sehr schnell super wohl in dieser Welt gefühlt. Die Charaktere waren mir unheimlich sympathisch und Woodshill ist ein so angenehmer, fikiver Ort. Ich bin total leicht in die Geschichte reingekommen, und konnte das Buch danach nicht mehr aus den Händen legen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, sodass man flott voran kommt. Die Neckereien zwischen Allie und Kaden sind so witzig gestalten, dass ich während des Lesens auch nicht selten laut lachen musste. 
Die Charaktere werden wunderbar beschireben und Allie und Kaden sind beide zum verlieben. Sie haben beide ihr Päckchen zu tragen und wollen es beide nicht sofort preisgeben, was sie belastet. Durch die Geschehnisse in der Vergangenheit bekommt der sonst eher kitschige Liebesroman eine Tiefe die sich sehr gut in die Wohlfühlatmosphäre integriert. Ich als Leser konnte für mich aus einigen Situationen mitnehmen und mein Verständnis für Verhaltensweisen anderer Menschen erweitern. 

Fazit: 

Absolute Empfehlung für New-Adult Leser. Es ist ein Wohlfühlbuch, dass ich immer wieder gerne zur Hand nehme und darin herumblättere und ich hab es auch schon einige Male rereadet. 

Jetzt. Ist alles was wir haben

 Hallo Bücherträumer!

Es ist schon eine zeitlang her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich denke das ist dennoch kein Grund dir davon zu erzählen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen!

LG Eva



Autorin: Amy Giles

Übersetzterin: Isabell Abedi

Verlag: cbj Verlag

Preis:17,00 EUR [DE, gebunden]

ISBN: 978-3-570-31365-7

Seitenanzahl:

 

 

 

 

Der Inhalt:

Hadley McCauley hat gelernt, in ihrer Familie zu überleben, sprich ihren Vater bei Laune zu halten: durch Höchstleistungen auf allen Gebieten und die Fähigkeit, sich wenn nötig unsichtbar zu machen. Denn hinter der makellosen Fassade der McCauleys verbirgt sich ein hässliches Geheimnis. Um ihre kleine Schwester Lila davor zu schützen, tut Hadley alles. Doch dann trifft sie Charlie Simmons und diese große Liebe gibt Hadley fast etwas wie Hoffnung. Als unterdessen zu Hause die Gewalt eskaliert, muss Hadley sich fragen, wie lange sie noch schweigen kann.

Quelle: cbj Verlag

 Das Cover:

 Ich finde das Cover sehr ansprechend. Es zeichntet die Ruhe im Sturm ab. Ich liebe das dunkle Blau, aber das Rosa exestiert noch, es ist nicht von der Dunkelheit verschlungen worden, es gibt Hoffnung.

Wenn ich in mein Bücherregal schaue, bemerke ich auch, dass ich sehr viele blaue Bücher habe, ich glaube dass mich die Farbe ansprichgt. Ich mag es aber auch, wie der Titel in das Bild ingtegriert worden ist.

Meine Aufmerksamkeit hat das Buch dadurch gewonnen.

 

 Meine Meinung:

Das Buch ist keine leichte Kost. Ich konnte mich nicht einfach hinsetzen und gemütliche Lesestunden erhoffen als es anfing, aber ich wollte micht bewusst mit der Geschichte auseinander setzen. Es ist brutal und nervenaufreibend. Ich brauchte nach dem Lesen der Geschichte erst einmal ein bisschen, das ganze zu verdauen und ich hatte danach auch noch ein bedrückendes Gefühl. 

Und das Buch ist zwar eine Fiktion aber kein Fantasyroman. Was man hier zu lesen bekommt passiert wirklich, häusliche Gewalt ist keine Rarität. Ich habe während des Lesens so sehr mit Hadley mitgelitten und teilweise ihre Schmerzen spüren können. Ich habe innerlich geschriehen, das jemand sie doch aus diesem Haus holen muss, dass doch irgendjemand bemerken muss, was da vor sich geht. Ich denke es ist auch wichtig an dieser Stelle eine Triggerwarnung auszusprechen.

Und die Gechichte ist nicht nur von den traumatischen Ereignissen gekennzeichnet. Wir bekommen ach eine rohe Liebesgeschichte, die zwar auch ihre Hürden mitsich bringt, aber so echt und authentisch wirkt, nicht zu kitschig, aber es ist für Hadley und auch für uns eine kleine Verschnaufspause. 

Es gibt also viele auch viele verschiedene Elemente, nicht nur die Gewalttaten, aber die spielen die Hauptrolle.


Fazit:

Ich mochte das Buch sehr gerne und es hat mir neue Blickwinkel geeben. Das Buch ist nichts für leichte Nerven und man sollte sich bewusst mit der Thematik auseinander seten wollen. Ich kann es euch nur empfehlen, wenn ihr euch überlegt es zu lesen, es geht unter die Haut. 


 


Mittwoch, 14. Oktober 2020

It was always you

Hallo Bücherträumer!

Ich habe in den letzten Tagen das Buch "It was always you" von Nikola Hotel überall auf Instagram gesehen und deshalb habe ich beschlossen, es auch lesen zu müssen. Kurz darauf habe ich es mir bestellt und in wenigen Tagen verschlungen.
Dieses Buch möchte ich heute gerne besprechen.
Viel Spaß beim Lesen!
LG Eva


Autorin: Nikola Hotel

Verlag: KYSS Verlag

Preis: 12,99 EUR [DE; Paperback]

ISBN: 978-3-499-00314-1
 
Seitenanzahl: 448
 
Mit Illustrationen von Carolin Maguina
 
Genre: New Adult





Der Inhalt:

Sie wollte niemals zurückkehren. Er wollte sie nie gehenlassen …
Vier Jahre ist es her, dass Ivy alles verlor. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter hat ihr Stiefvater sie ins Internat abgeschoben, weil sie sich ständig mit ihrem älteren Stiefbruder Asher stritt. Doch in diesem Sommer will ihr Stiefvater sie plötzlich unbedingt sehen und ruft sie zurück nach Hause – auf eine Insel an der Küste von New Hampshire. Dort trifft sie auch Asher wieder. Immer noch unausstehlich. Immer noch kompliziert. Und immer noch viel zu gut aussehend. Verdammt. Das Wiedersehen setzt ihr viel mehr zu, als sie erwartet hätte. Doch als Ivy erfährt, warum sie zurückkehren sollte, droht ihre Welt vollkommen auseinanderzubrechen …

Das Cover:


Das Cover ist für jeden Buchmensch ein Traum. Türkis im Hintergrund und nach oben hin mit mehr und mehr goldenen Sprenklern verziehrt. Der Titel ist der Hingucker des Buches. Die Gold-Glitzerne Schrift zieht alle Blicke auf sich und die geschwungenen Buchstaben wirken so harmonisch. Ich finde das Cover ist extrem gut gelungen.


Die Charaktere:


Die Hauptcharaktere in diesem Roman sind Ivy und Asher.

Ivy ist 19 Jahre alt, als die Geschichte erzählt wird. Ivy ist ein Charakter, der es jedem Recht machen möchte. Sie ist glücklich, wenn andere glücklich und zufrieden sind. Sie nimmt Last auf sich, auch wenn sie es nicht möchte. Sie schafft es selten, mal "Nein" zu sagen wenn sie es möchte, und gerade in ihrer Stieffamilie stellt sie sich und ihre eigenen Interessen hinten an, weil sie das Gefühl hat, ihnen nicht Willkommen zu sein und deshalb möchte sie so wenig Probleme verursachen wie möglich.
Die dicke Kreditkarte ihres Stiefvaters rührt sie nur sehr selten an und sie hat durch ihre vier Jahre in New York gelernt, mit wenig auszukommen.
An sich ist Ivy eine sympathische Person und in einigen Verhaltensweisen konnte ich mich auch wiederfinden. An manchen Stellen fand ich sie aber auch nervig. Gerade am Anfang bin ich deshalb nicht sofort mit ihr warm geworden. So ab hundert Seiten gings dann aber und nur hier und da konnte ich Handlungen von ihr nicht nachvollziehen.

Asher ist Ivys Stiefbruder und 6 Jahre älter als sie. Er hat als älterster Sohn die Pflicht, die Familienfirma eines Tages weiterzuführen und deshalb ist er aktuell Mitarbeiter in der Firma.
Asher denkt, er lebt umweltbewusst. Er ist seit längerem Vegetarier, fährt ein Tesla E-Auto und setzt sich in der Firma dafür ein, auf tierische Rohstoffe in den Produkten komplett zu verzischten und stattdessen komplett auf pflanzliche Zusatzstoffe umzusteigen, ebenso wie er seine Abneigung von Tierversuchen sehr deutlich darstellt. Dennoch denkt er sich desöfteren: Einmal fliegen kann doch nicht schaden...
Schon am Anfang erfährt man, dass sich Asher und Ivy nicht gut verstehen und in der Vergangenheit etwas vorgefallen sein muss, dass sie sich derart anfeinden. 
Also mit Asher konnte ich nichts anfangen, ich fand ihn kindisch, lästig und sprunghaft aber dazu gleich mehr.

Meine Meinung:


Meine Meinung zu dem Buch ist eher negativ.

Erstmal zu dem positiven:

Der Schreibstil war gelungen. Er war flüssig, authentisch und humorvoll geschrieben. Er war jetzt nicht außerordenlich besonders, was er aber hier auch nicht sein muss. Ich fand ihn komplett angemessen und so, dass man schnell durch die Seiten fliegt.
Generell ist die Erzählweise und die Erzählart gut gelungen. Ich konnte mir die Landschaften und die Handlungen lebhaft vorstellen. Schreibtalent hat die Autorin definitv, das möchte ich in keinster Weise kritisieren.

Ansich hat mich die Ausgangssituation angesprochen und aus der hätte man sehr viel machen können, wenn man nur gewollt hätte. Mädchen, das ihre Mutter früh verloren hat, direkt danach von der Stieffamilie abgeschoben wurde und schließlich nach Jahren der Kontaktlosigkeit wieder auf dem Anwesen steht. Man hätte da eine so gute Handlung stricken können. 
(Auch wenn ich persönlich es immer komisch finde, wenn sich Stiefgeschwister verlieben, aber na gut, macht was ihr wollt. )

Zuguterletzt muss ich auch zu geben, dass die Geschichte süchtig macht. Ich bin ehrlich: Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen und die Seiten wurden schneller umgeblättert, als man es sich vorstellen kann. Zum einen lag das natürlich an dem fabelhaften Schreibstil, aber ich war auch neugierig, wie am Ende alles zusammengeführt wird.

Von dem wurde ich dann leider unter anderem enttäuscht. Somit kommen wir jetzt zu den Punkten, die mir nicht so gut gefallen haben. An der Stelle nochmal: Meine Meinung ist rein subjektiv und es kann gut sein, dass ich in letzter Zeit einfach zu viel New Adult gelesen habe und das Genre mir mittlerweile weniger liegt und es jetzt eben dieses Buch getroffen hat.

Fangen wir mal damit an, dass mir die Charaktere zu eindimensional uns Stereotypisch waren. 
Ich hatte ständig das Gefühl, die Figuren gar nicht richtig zu kennen. Gerade bei New Adult finde ich es ultrawichtig starke und indivuduelle Persönlichkeiten zu haben, deren Entscheidungen auch nachvollziehbar sind und mit denen man auch mitfühlt, wenn etwas tragisches passiert.

Bei mir blieb beides leider aus. Ich konnte weder nachvollziehen, warum der Achso-Erwachsene Asher nach einer Gefühlsdusselei einen ganzen Bourbon austrinkt, obwohl er weiß, dass er danach in Lebensgefahr schweben könnte, noch blieb bei mir jedlicher Herzschmerz aus, und bei den Schicksalsschlägen konnte ich leider kein Mitgefühl empfinden.

Das lag aber auch daran, dass es eindeutig zu viele obeflächliche Schicksalsschläge gab, die nicht tiefgehenender thematisiert wurden. Es ist ja z.B. bekannt, dass die Mutter von Ivy vor einigen Jahren gestorben ist, aber bei mir löste es keinerlei Reaktion aus, weil ich die Mutter nicht kennengelernt habe und nicht wusste, wie eng die Beziehung der beiden ging. Und so ist es bei vielen Themen: Sie werden angerissen, jedoch wird nie tiefer gegraben, sodass bei mir keine Emotionen auftauchten, und das ist für New Adult schon schwach, denn dieses Genre lebt von Emotionen. Fallen die Emotionen bei New Adult weg, bleibt nur noch eine 08/15 Liebesgeschichte, wie sie in jedem Liebesroman auftaucht und es fehlt die Besonderheit, die dieses Buch von den 5000 anderen romantischen Büchern abhebt.

Die fehlende Einzigartigkeit wurde dafür versucht aufzuwerten, mit den Letter-Einträgen von Ivy in ihr "Sprüche-Buch" Hedwig. (WTF?? Welche 19- Jährige gibt seinem Tagebuch/Sprüchebuch einen Namen??) Aber auch diese fand ich echt nicht gut integriert. Man wirft hier mit völlig unpassenden Sprüchen umsich her, die so gezwungen in die Szene reingequetscht werden. Ich mag es ja lieber, wenn sich die Zitate/Sprüche aus den Büchern "ergeben". Wenn der Protagonist eine Lebensweisheit durch z.B. einen inneren Monolog wiedergibt. Dann wirkt das ganze viel eleganter und poetischer und weniger künstlich und unnatürlich.

Ich glaube ich werde dann langsam hier auch fertig mit dem Meckern. Hier und da hätte ich zwar noch kleine Kritikpunkte, aber das große schwerwiegende wurde schon angesprochen und mit den anderen kleinen Negativitäten kann man schon zurecht kommen, denn kein Buch ist natürlich perfekt.


Fazit:

Mein persönliches Fazit ist eindeutig: Mir hat es nicht gefallen, ich kann es euch nicht empfehlen und ich würde euch raten, ein anderes New Adult Buch zu lesen.

Dennoch gab es auch sehr viele positive Stimmen, die nicht ignoriert werden dürfen. Also wenn ihr meint, euch eure eigene Meinung darüber bilden zu wollen und es am Ende vielleicht euer Lieblingsbuch wird, dann freue ich mich für euch, dass ihr schöne Lesestunden hattet.
Jeder Mensch hat einen ganz persönlichen Geschmack und das ist auch gut so, sonst wäre die Welt langweilig.
Aber den zweiten Band werde ich mir definitv nicht antun. 
Vielleicht mal ein anderes Werk der Autorin, denn Schreibpotenzial ist ihr auf jedenfall gegeben.